Heßler, Georg (von): um 1427 Bamberg — 21. 9. 1482 bei Melk/Donau; Fürstbischof, Kardinal

Beschreibung

Studium in Wien (?1446), Leipzig (1447-50), Köln (1450-51), Heidelberg (1451-54), Pavia (1454; Dr. iur. utr., Rektor der Universität), Wien (1460). Dompropst Worms (1458-60, päpstliche Provision). Priesterherr Köln (spätestens 1460). Domherr Speyer (1466, päpstliche Provision). Dompropst Paderborn (1480 resigniert). Zahlreiche Stiftspfründen: Neumünster-Würzburg (1449; 1463-66 Kustos), St. Stephan-Bamberg (1456, resigniert 1466 Cellariat), St. Peter und Alexander Aschaffenburg (1458-63), Xanten (1467), St. Aposteln-Köln (1470), St. PatroklusSoest (1470 Stiftspropst), St. Florian-Koblenz (Stiftspropstei 1480 resigniert). Priesterweihe um 1456 (Pavia). Erhebung mit kaiserlicher Unterstützung zum Erzbischof in Köln (1476) und zum Bischof in Speyer und Straßburg (1478) mißglückt. 1480 päpstliche Provison zum Bischof von Passau, gegen den vom Domkapitel gewählten F. Mauerkircher. 1477 Kardinal. Seit 1477 Adelsprädikat. Typischer Pfründenjäger, von Papst und Kaiser gefördert. Ausgeprägter Familiensinn, Resignation von Pfründen z. T. zugunsten von Familienangehörigen. Tätigkeit im Dienst von geistlichen und weltlichen Fürsten, Kaiser und Papst. 1457 Rat und Sekretär des Mainzer Erzbischofs Dietrich von Erbach. 1460 im Dienst Herzog Albrechts von Österreich in Wien. Beisitzer am Kammergericht. 1463 Kanzler des Kölner Erzbischofs Ruprecht von der Pfalz. Bei der Kölner Stiftsfehde Übertritt zu Hermann von Hessen, wurde dessen Rat. 1474 Rat und Diener, später Protonotar Kaiser Friedrichs III. Diplomatische Tätigkeit in Wien (Verdienste um Vermählung Maximilians I. mit Maria von Burgund). Häufig in Rom: 1456 (Geheimkämmerer Papst Calixts II.), 1458, 1462, 1464 (Wahlbestätigung für Erzbischof Ruprecht von Köln), 1466 (päpstlicher Notar unter Paul II.). 1474 Notar und Referendar Papst Sixtus' IV. Sehr begabt, Freundschaft mit Capistran, in Pavia Mittelpunkt eines Kreises deutscher Adeliger, 1464 Eintritt in die Bruderschaft der Deutschen an der „Anima". Tod im Zusammenhang mit der gewaltsamen Besitznahme des Hochstifts Passau.

Genealogisches

[Verweis] Hans H., Schultheiß.

Literatur

A. Amrhein, Gotfrid IV. Schenk von Limpurg, Bischof zu Würzburg und Herzog zu Franken (1442-1455), in: AUfr. 51,1909. Ch

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