Heyse, Paul: 15. 3. 1830 Berlin — 2. 4. 1914 München; Dichter

Beschreibung

Heyse, dem Zeit seines Lebens ein geselliges Talent eigen war, machte früh Bekanntschaft mit zahlreichen Personen des geistig-kulturellen Lebens 0. Burckhardt, Menzel, Eichendorff, Fontane). 1847 Studium der klassischen Philologie an der Universität Berlin, 1849-1851 der Romanistik und Kunstgeschichte in Bonn und Berlin. 1852 Promotion Dr. phil. und Italienreise (Stipendium des preußischen Kultusministeriums). Ab 1854 lebte er in München, wohin er auf Vermittlung E. Geibels einen Ruf durch König Max 11. erhielt (das Vorlesungsrecht an der Münchner Universität nahm er nicht wahr). In München Gründer der literarischen Gesellschaft ..Krokodil" und neben E. Geibel Haupt des sogenannten Münchner Dichterkreises um König Max 11., ein Mittelpunkt der geistigen Gesellschaft Münchens. Eine Distanz zum Münchner Hof trat jedoch seit dem Regierungsantritt Ludwigs 11. ein, und in den 1880er Jahren kam es auch zu einem abgekühlten Verhältnis zur damaligen Kulturpolitik in Bayern (und Preußen). Seit 1899 lebte er im Winter regelmäßig in seinem Haus in Gardone. Zu seiner Zeit hochberühmter Vertreter eines undogmatischen poetischen Realismus, der vom heraufkommenden Naturalismus lange Zeit bekämpft wurde. Herausgeber von Novellensammlungen des In- und Auslandes und Urheber einer nachhaltig wirksamen Theorie der Novelle. 1911 erster deutscher Nobelpreisträger für Literatur.

Genealogisches

[Verweis] Karl, Philologe (1797-1855); M Julie Saaling (17881863); (verh.) 1) 1854 Margaretha Kugler (1834-1862), 2) Anna Schubart (1850-1930).

Werke

Verz. s. NDB 9, 102 u. Wilpert, 714.

Literatur

NDB 9; Wilpert; M. Schunicht, P. H. (Diss.), Münster 1957. Mai

Universitätsbibliothek Regensburg