Hoegner, Wilhelm: 25. 9. 1887 München — 5. 3. 1980 München; bayer. Ministerpräsident

Beschreibung

Bereits als Burghausener Gymnasiast von einem elementaren .Gefühlssozialismus' ergriffen, tratH. nach dem Rechtsstudium in München, Berlin und Erlangen und Promotion 1919 als Rechtsanwalt, der 1920 in die Staatsanwaltschaft übernommen wurde, der SPD bei. 1924-1930 Mitglied des bayerischen Landtags, entwickelte sich H., seitdem er Mitberichterstatter im Untersuchungsausschuß über den Hitlerputsch gewesen war, zu einem der engagiertesten Gegner der Nationalsozialisten. Vor allem als Reichstagsabgeordneter 1930-1933 führte er diesen Kampf reichsweit, so daß er 1933 aus dem Staatsdienst entlassen wurde und nach Österreich und 1934 weiter in die Schweiz fliehen mußte. Nach seiner Rückkehr 1945 Senatspräsident am Oberlandesgericht München. 1945/46 bayerischer Ministerpräsident und Justizminister, , Vater' der bayerischen Verfassung von 1946. 1946-1970 Mitglied des bayerischen Landtags meist für Münchner Stimmkreise, 1958-1962 als FraktionsVorsitzender. 1946/47 Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident im 1., 1950-1954 Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident im 3. Kabinett ?Ehard. 1954-1957 leitete H. als Ministerpräsident sein 2. Kabinett der überraschend zustandegekommenen sogenannten Viererkoalition aus SPD, BP, BHE und FDP, das vor allem eine Reform der Lehrerbildung anstrebte, aber an Mißerfolgen der Bayernpartei vorzeitig zerbrach. Seit 1946 Honorarprofessor an der Universität München.

Genealogisches

[Verweis] Michael Georg, Bahnwärter; M Therese Engelhardt; (verh.) 1918 Anna Woock.

Werke

Die verratene Republik, 1958; Der schwierige Außenseiter, 1959; Flucht vor Hitler, 1977.

Literatur

Hdb. d. Bayer. Landtags; BWB 1; P. Kritzer, W. H. Politische Biographie eines bayerischen Sozialdemokraten, 1979. Bl

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