Ickstatt, Johann Adam Frhr. von: 6. 1.1702 Vockenhausen — 17. 8. 1776 Waldsassen/Opf; Jurist

Beschreibung

Gymnasium vermutlich in Mainz und Paris. Nach Militärdienst 1721-1724/25 Hauslehrer und wandernder Scholar in England. 1725-27 Studium der Mathematik und Philosophie bei dem Aufklärungsphilosophen Christian Wolff in Marburg; anschließend Rechtsstudium in Marburg, seit 1729 in Mainz. 1730/31 Professor der Rechte an der Universität Würzburg - erste wichtige Station in der Geschichte der katholischen Aufklärung in Deutschland. 1741 als Erzieher des späteren Kurfürsten Max III. Joseph nach München. Zugleich wichtigster Ratgeber des wittelsbachischen Kaisers Karl VII.; 1746 Direktor der Universität Ingolstadt und mit deren Reform beauftragt; gleichzeitig ranghöchster Ordinarius der juristischen Fakultät. Bemühte sich, den wissenschaftlichen Rückstand des katholischen gegenüber dem protestantischen Deutschland auszugleichen. Förderte entscheidend u. a. die Karriere von J. G. Lori. In den 60iger Jahren wieder Ratgeber von Kurfürst Max III. Joseph, vor allem in Fragen der Kirchenhoheit. 1759 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1770 und 1774 wandte er sich in Akademiereden gegen das neuhumanistische Bildungsideal des Schulreformers H. Braun, dem er seine utilitaristisch orientierten Schulpläne entgegensetzte.

Werke

u. a. Entwurf einer vernünftigen Lehrart, nebst gegenwärtiger Verfassung der Juristenfakultät in Ingolstadt, 1746; Vertheidigtes Jus Regium in ecclesiasticis der Herzogen in Bayern, 1763; Akademische Rede von der stufenmäßigen Einrichtung der niederen und höheren Landschulen, 1774.

Literatur

NDB 10; F. Kreh, Leben u. Werk d. Reichsfrhrn. J. A. v. Ickstatt, 1974; N. Hammerstein, Aufklärung und katholisches Reich, 1977. Mü

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