Isabeau (Isabella, Ysabel, Elisabeth): 1370 wahrscheinlich München — 30. 9. 1435 Paris; Königin von Frankreich

Beschreibung

Kindheit in München. Führte in Frankreich unbestritten den Vorsitz im Staatsrat, nachdem ihr Gatte zeitweilig wahnsinnig und krank geworden war. 1393-1404 de facto-Regierung Herzog Philipps von Burgund. Isabeau war der Vormund des Dauphins und Vorsitzende des Familienrates. Später wurde sie noch Präsidentin des Kronrates und erhielt die Oberaufsicht über die gesamte Finanzverwaltung. Nach schweren Machtkämpfen 1417 Verbannung nach Tours durch die orléanistische Partei (Armagnaken). Sie erlebte noch die Krönung ihres Sohnes Karl VII. durch Jeanne d'Arc und verbrachte die letzten Lebensjahre in großer Armut. Schickte Schätze nach Bayern, darunter das „Goldene Rößl" (heute Schatzkammer von Altötting).

Genealogisches

[Verweis] Hzg. Stephan III. (um 1338-1413); M Thaddäa Visconti (†  1381); (verh.) 1385 Kg. Karl VI. v. Frankreich (1368-1422).

Literatur

NDB 10; H. Kimm, Isabeau de Baviere, Reine de France (1370-1435) (= MBM 13), 1969, R. J. Praetorius, Wittelsbacher Prinzessinnen auf fremden Thronen, 1975.

Universitätsbibliothek Regensburg