Lasso, Orlando di (Orlandus de Lassus): um 1532 Mons/Hennegau — 14. 6. 1594 München; Komponist und Hofkapellmeister

Beschreibung

Chorknabe an St. Nicolas in Mons. Von Ferdinand Gonzaga, Vizekönig von Sizilien, nach Sizilien und dann nach Mailand geholt, wo er bis etwa 1550 blieb. Dann beim Marchese della Terza in Neapel. 1553 Kapellmeister am Lateran. 1555/56 in Antwerpen. 1556 von Herzog Albrecht V. von Bayern nach München an seine Hofkapelle berufen, deren Leitung er etwa 1564 übernahm und bis 1594 behielt. 1580 lehnte er eine Berufung an die kursächsische Hofkapelle in Dresden ab. Zu seinen Schülern gehörten L. Lechner, J. Eccard, G. Aichinger, G. Gabrieli. Mit über 2000 Werken einer der fruchtbarsten Komponisten aller Zeiten. In seinen Werk treten die liturgischen Kompositionen vor den geistlichen zurück, wobei der Schwerpunkt auf den Motettenkompositionen liegt. Besondere Bedeutung kommt seinen Motetten ohne Cantus firmus, den sogenannten Liedmotetten, zu. Trotz der Breite seines Schaffens vollendete Beherrschung aller Gestaltungsprinzipien, Stilmittel und Formen der europäischen Musik seiner Zeit.

Genealogisches

(verh.) 1558 Regina Wekhinger (†  1600).

Werke

u. a. über 1200 Motetten; italienische Madrigale; Moresken; französische Chansons; deutsche Lieder; lateinische Huldigungswerke.

Literatur

ADB 18; MGG 8; Riemann; H. Leuchtmann, O. d. L., 1976/77. Ma

Universitätsbibliothek Regensburg