Mändl, Johann: 8. 1.1588 Günzburg — 12. 8.1666; Hofkammerpräsident, Geheimer Rat, Archivar

Beschreibung

1604-1607 Studium in Ingolstadt, dort Magister. 1609 in Italien. 1613 Dr. utr. iuris in Perugia. 1614-1627 Nachfolger von E. Müller als bayerischer Hofkammeradvokat und Fiskal. 1616 bayerischer Hofrat. 1617 Nachfolger? Chr. Gewolds als Archivar. 1618 in der Geheimen Kanzlei. 1626 Lehenpropst. 1628 zusammen mit dem Landschaftskanzler H. Georg Herwarth Direktor für das ober- und unterpfalzische Kammerwesen. 1633 Nachfolger O. v. Schuß als Hofkammerpräsident; erster promovierter Jurist in diesem Amt. 1634 Geheimer Rat. 1620 und 1622 begleitete er Herzog Maximilian I. von Bayern ins Feld, führte das Kriegstagebuch. War mit Maximilian auf dem Kurfürstentag zu Regensburg (1622/23) und auf dem Reichstag von 1630 und fand auch häufig zu diplomatischen Missionen Verwendung. 1633 verfaßte er auf kurfürstlichen Befehl ein lateinisches Traktat gegen Pfalz-Neuburg („Dissertatio des Septemviratu translato"). Verfasser mehrerer Testamente Maximilians. Nach dessen Tod Mitglied des Vormundschafts- und Administrationsrates für Ferdinand Maria. Erwarb im Laufe seiner Tätigkeit bedeutenden Grundbesitz (1624 Schloß Deutenhofen bei Dachau). Nachdem Feinde im Hofstaat seinen Sturz betrieben hatten, wurde er von Kurfürst Ferdinand Maria aus seinen Ämtern entlassen, ein Großteil seines Vermögens konfisziert. Auch als Pfleger von Dachau (1636 bis 1662) mußte er resignieren.

Genealogisches

(verh.) 1) Maria Holzwager, 2) Anna Caecilia Kefer.

Literatur

L. v. Westenrieder, Neue Beyträge zur vaterländischen Historie ... „2. Bd., 1817; Dollinger; Heydenreuter.

Universitätsbibliothek Regensburg