Nausea (Grau), Friedrich: um 1496 Waischenfeld bei Bamberg — 6. 2. 1552 Trient; Kontroverstheologe, Bischof von Wien

Beschreibung

Lehrer in Nürnberg seit 1511. Studium mit dem Sohn des bambergischen Hofmeisters Johann 11. v. Schwarzenberg in Leipzig (1514), Paris, Pavia, Padua und Siena, hier 1523 Dr. jur. Sekretär von Kardinal Campeggio auf dem Nürnberger Reichstag 1524, Verhandlungen mit Melanchthon über dessen Rückkehr zum Katholizismus. Nach Romreise Pfarrer an der Frankfurter Liebfrauenkirche 1525, Domprediger in Mainz 1526, als solcher 1534 Rat und Hofprediger von König Ferdinand I. Koadjutor in Wien 1538 und als Nachfolger von J. Fabri 1541 Bischof von Wien, Teilnahme an den Religionsgesprächen in Hagenau und Worms 1540/41. Verfasser von Reformschriften, Berichterstattung in Rom 1543, Vorschlag von Regensburg oder Köln als Konzilsort. Trat für die Lockerung des Zölibats und den Laienkelch ein. 1551-1552 Orator auf dem Konzil von Trient.

Genealogisches

[Verweis] Wagner.

Werke

u. a. Centuriae IV homiliarum, Köln 1530, dt. 1535; Catechismus Catholicus, 1543; Rerum conciliarum libri V, Leipzig 1538.

Literatur

ADB 23; BWB 2; LThK 7; H. Gollob, F. N., 1952.

Universitätsbibliothek Regensburg