Osterwald, Peter von: 25. 12. 1718 Weilburg — 19. 1. 1778 München; Staatsmann

Beschreibung

Studium u. a. in Halle und Leipzig. 1740 in Straßburg. Dort geistige Auseinandersetzung mit dem Katholizismus, zu dem er dann übertrat; kurzfristig in den Benediktinerorden eingetreten. 1744 im Reichsstift St. Emmeram; erörterte im „Disputierkollegium" naturwissenschaftliche und staatskirchenrechtliche Fragen. Trat 1745 in die Kanzlei des Hochstifts ein; 1756 Geheimer Kabinettssekretär des Fürstbischofs, Kardinals und Herzogs Johann Theodor. 1758 Geheimer Rat; nun an die Regierung in Freising versetzt. 1759 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; 1762-1768 Direktor der philosophischen Klasse. Durch zunehmenden Kontakt mit den Kräften der Aufklärung verschlechterte sich das Verhältnis zu seinem Fürstbischof; 1761 wurde er dann von Kurfürst Max III. Joseph zum weltlichen Direktor des Geistlichen Rats ernannt. In dieser Funktion initiierte er die staatskirchenrechtlichen Reformen in Bayern, die z. B. in den Klostermandaten von 1769 Ausdruck fanden. Zuvor schon hatte seine pseudonyme Schrift „Veremund von Lochsteins Gründe sowohl für als wider die geistliche Immunität in zeitlichen Dingen", in der die Kirchenhoheit des Landesherrn propagiert wurde, für extremes Aufsehen gesorgt. Vertreter des Staatskirchenrechts.

Literatur

ADB 24; J. Gebele, P. v. 0., 1891; R. Bauer, Der kurfürstl. geistl. Rat u. d. bayer. Kirchenpolitik 1768-1802 (= MBM32),1971. Mü

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