Otto I: ca. 1114/15 — 1158 Morimund; Bischof von Freising und Historiker

Beschreibung

Aus vornehmstem Dynastenadel (Babenberger). Als Kind zum Probst von Stift Klosterneuburg b. Wien designiert. Höhere Schulausbildung bis 1133 in Paris (vor allem Beschäftigung mit der aristotelischen Scholastik). Auf dem Heimweg in Kloster Morimund Eintritt in den Zisterzienserorden (zusammen mit allen Begleitern), dessen Ordenskleid Otto in der Folgezeit immer trug, auch als Bischof von Freising, zu dem er bald darauf gewählt wurde. Ca. 1137/38 Abt von Morimund. Auf den Freisinger Bischofstuhl (1138-58) kam er als Angehöriger des staufisch-kaisertreuen Babenberger Geschlechts in einer Zeit schwieriger politischer Situationen gegenüber den weifischen Herzögen von Bayern. In Belangen der Bischofskirche stand er in erbitterten Auseinandersetzungen mit den WWittelsbachrn als den Hochstiftsvögten, denen gegenüber er sich mühsam behaupten konnte. An der Aussöhnung zwischen Weifen, Staufern und Babenbergern war er maßgeblich beteiligt. Vom monastischen Reformgeist seiner Zeit durchdrungen, war er um die Hebung des religiös-sittlichen Lebens seiner Diözese bemüht und bestimmte in einer Reihe von reformierten Klöstern die Augustinerregel als Lebensform. Stifter von Kloster Neustift bei Freising. Als Schriftsteller vor allem Historiker, wobei es ihm um die Ergründung des Sinnes im Wandel der Zeiten und Dinge zu tun war. Den Wandel der Weltreiche begriff er als Verwirklichungsansätze der „civitas Dei" (in der „Chronica"). Der verheißungsvolle Anfang der Regierung Barbarossas veranlaßte ihn zu den „Gesta Friderici" als ein auf die Zeit seit Heinrich IV. eingeschränktes Geschichtswerk, dem hoher Quellenwert zukommt.

Genealogisches

[Verweis] Leopold III., Markgraf der Ostmark; M Agnes, T. Kaiser Heinrichs V.

Literatur

ADB 24; LThK 7; W. Lammers, Einleitung zu O. v. F., Chronik, 1961. Mai

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