Otto Heinrich (Ottheinrich): 10. 4. 1502 Landshut — 10. 2. 1559 Heidelberg; Kurfürst von der Pfalz

Beschreibung

1505 zusammen mit Bruder Philipp Herzog im neugegründeten Territorium Pfalz-Neuburg (Obere Donau, Teile der Oberpfalz). Bis 1522 unter der Vormundschaft des Pfalzgrafen Friedrich. 1521 Reise nach Jerusalem (Tagebuch). 1525 Teilnahme am Bauernkrieg. 1542 Einführung der Reformation in Pfalz-Neuburg. 1543 Neuburger Kirchenordnung. Als Neuburger Landesherr großzügige Förderung aller künstlerischen Bestrebungen. 1527/1538 Renaissance-Ausstattung des Neuburger Schlosses, kostspielige Hofhaltung, so daß 1544 wegen Überschuldung die Landstände die Regierung übernahmen. Durch den Schmalkaldischen Krieg landlos geworden, lebte O. bis 1552 als Sammler von Kunstgegenständen in Heidelberg und Weinheim. 1556 Kurfürst von der Pfalz und systematische Durchfuhrung der Reformation einschließlich der Oberpfalz. Kurpfälzer Kirchenordnung und Kirchenvisitationen. 1558 Reform der Heidelberger Universität mit Hilfe Melanchthons. Die philosophische Fakultät wurde zum Mittelpunkt. Ausbau der kurfürstlichen Bibliothek zur weltberühmten Palatina (Bestände der säkularisierten Klöster); Neubau des Heidelberger Schlosses, „Ottheinrichsbau". Von überragenden Geistesgaben, den Künsten aufgeschlossen, an Rhein und Donau herrschend, eine der bedeutendsten Fürstengestalten des 16. Jahrhunderts.

Genealogisches

[Verweis] Pfalzgraf Ruprecht († 1504); M Elisabeth v. BayernLandshut († 1504); (verh.) Susanne v. Bayern (†  1543).

Werke

„Reise nach Jerusalem", „Tagebuch" (Bauernkrieg). L ADB 24; BWB 2; Lebensbilder Schwaben 3. Ra Otto I. von Mosbach, Pfalzgraf, * 24. 8.1390 Mosbach/Pfalz, † 5. 7. 1461 Reichenbach/Opf. Kurfürst Ruprecht HI., deutscher König († 410); CB 143O Johanna v. Bayern-Landshut († 1444). 1410 Stifter der Mosbacher Linie der pfälzischen Wittelsbacher mit Besitzungen am mittleren Neckar und im Odenwald. 1448 Erbschaft des Fürstentums Neumarkt-Neunburg/Opf. Bis 1442 Regentschaft für seinen Neffen Kurfürst Ludwig IV. von der Pfalz. Maßgeblicher Anteil im Streit zwischen dem Konzil von Basel und Papst Eugen IV. Wahrte seinen Territorien in dieser von Kriegen und Fehden erfüllten Zeit den Frieden.

Literatur

ADB 24; Spindler III.

Universitätsbibliothek Regensburg