Schmidt, Johann Lorenz: 30.11. 1702 Zeil b. Schweinfurt — 19./20. 12. 1749 Wolfenbüttel; Bibelübersetzer

Beschreibung

1711-1720 Lateinschule in Schweinfurt, Theologiestudium in Jena, zugleich Mathematikstudium. Hauslehrer der Grafen Löwenstein in Wertheim. Als Anhänger des Philosophen Wolff plante er eine neue Bibelübersetzung zur Aufstellung eines neuen theologischen Systems mit deutlichen Begriffen und genauen Sätzen. Erscheinen des ersten (allein veröffentlichten) Teiles 1735. Als Folge ein theologischer Lehrstreit mit mehr als 120 Streitschriften von beiden Seiten; die Angriffspunkte waren alle Stellen über die Dreieinigkeit, über den Messias, die Erbsünde und die Glaubensgerechtigkeit seien verdreht. Kein Eintreten Wolffs für Schmidt, Verbote der Übersetzung in Sachsen und Preußen, 1737 im ganzen Reich. Anordnung der Inhaftierung des Verfassers. Nach Verschleppung, Verhör und Verteidigung Verwandlung der Haft durch die Löwensteinische Regierung in Stadtarrest, Ermöglichung der Flucht nach Ansbach. Von hier in Holland, Hamburg und Altona, als Übersetzer und Korrektor tätig. Hofmathematiker und Pagenhofmeister in Wolfenbüttel.

Genealogisches

[Verweis] Pfarrer († 1725).

Literatur

ADB 31; Lebensbilder Franken 7.

Universitätsbibliothek Regensburg