Schönborn, Johann Philipp Franz von: 15. 2. 1673 Würzburg — 18. 8. 1724 Löffelstelzen bei Mergentheim; Fürstbischof

Beschreibung

Zusammen mit seinem Bruder Friedrich Karl ab 1687 Studium an den Jesuitenkollegien in Würzburg, Mainz und Aschaffenburg, 1690-93 am Collegium Germanicum in Rom. 1697-98 Bildungsreise (Haag, England, Paris). 1682 Domizellar, 1699 Domkapitular, 1704 (nach strittiger Wahl) Dompropst Würzburg. 1694 Domizellar Bamberg. 1687 Domizellar, 1714 Dompropst Mainz. 1699 Propst des Bartholomäusstifts Frankfurt/Main. 1719 Wahl zum Fürstbischof von Würzburg. 1720 Priesterweihe. Unter Förderung seines Oheims Lothar Franz von Schönborn nach 1695 Hineinwachsen in politisch-administrative Aufgaben. Zahlreiche diplomatische Sendungen an deutsche und europäische Höfe, u. a. 1711 nach dem Haag (Kaiserwahl Karls VI.). Romreisen 1703 und 1708 im Interesse geistlicher Positionen der Familie. 1717 kurmainzischer Statthalter in Erfurt. Als Regent Persönlichkeit mit ausgeprägtem barockabsolutistischem Herrscherbewußtsein. Umfängliche landesherrliche Verordnungstätigkeit. Ausbau der Befestigungen von Würzburg und Königshofen im Grabfeld. Kraftvolle künstlerische Impulse: Beginn des Residenzbaus (1720) und der Errichtung der Schönbornkapelle am Dom (1721). Förderer B. Neumanns. Berief den Leibnizschüler Eckhart an die Würzburger Universität. Plötzlicher Tod nicht Ursache von Vergiftung.

Genealogisches

[Verweis] Melchior Friedrich v., Reichshofrat (1644-1717), M Maria Sophia v. Boineburg.

Literatur

NDB 10; BWB 2; A. Scherf, J. Ph. F. v. Seh. Bischof von Würzburg (1719-1724), der Erbauer der Residenz, 1930.

Universitätsbibliothek Regensburg