Sesselschreiber, Gilg (Aegidius): um 1460/65 — nach 1520; Maler

Beschreibung

Vermutlich aus Südwestdeutschland, seit 1496 in München nachweisbar. 1502 Berufung zum Hofmaler durch Kaiser Maximilian I., offenbar im Zusammenhang mit dem Beginn der Vorbereitungsarbeiten für das Grabmal Maximilians. Die folgenden fünf Jahre vor allem damit beschäftigt, Entwürfe für die großen Standbilder des Grabmals auszuarbeiten. Zeitweise in München und Augsburg ansässig, auch am kaiserlichen Hof oder auf Reisen in Mindelheim, Würzburg etc. 1508 Auftrag zur Ausführung der Statuen, worauf er zur Aufnahme der Arbeiten nach Innsbruck übersiedelte. In der Folgezeit Zwistigkeiten zwischen ihm und der Regierung wegen Nichteinhaltung der Verträge. Mehrfache Reisen an den kaiserlichen Hof. 1516 Flucht wegen allgemeiner Verschuldung in Innsbruck. Gefangennahme in Augsburg. Nach einmonatiger Haft wieder zur Arbeit zugelassen, die inzwischen von seinem Sohn Christoph und seinem Schwiegersohn fortgesetzt worden war. Im Februar 1517 erneute Abreise, im April 1517 am kaiserlichen Hof. Von dieser Reise vermutlich nicht mehr nach Innsbruck zurückgekehrt. 1520 verzichtete er auf weitere Forderungen nach Erhalt einer Abfindungssumme. Seine Statuen für das Innsbrucker Grabmal gehören zu den hervorragendsten Leistungen der großen Bildnisplastik überhaupt. Seine Bedeutung als Werkstattleiter beruht in erster Linie auf seiner Tätigkeit als Entwerfer und seiner persönlichen Überwachung der Ausführung.

Literatur

ADB 34; Th.-B. 30; V. Oberhammer, Die Bronzestandbilder des Max.grabmals in der Hofkirche zu Innsbruck, 1935. Ma

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