Wolfgang Wilhelm: 29. 10. 1578 Neuburg a. d. Donau — 20. 3. 1653; Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg

Beschreibung

Lutherisch erzogen. Seit 1597 Teilnahme am Landesregiment, gelegentlich auch an interkonfessionellen „Religionsgesprächen", entwickelte Sinn für Kunst, Repräsentation und höfisches Regententum. Bauherr von Rathaus und Hofkirche in Neuburg. 1613 in München wohl ohne politisches Motiv Übertritt zur katholischen Kirche. 1614 von Düsseldorf aus publiziert. Führte Pfalz-Neuburg mit starkem Druck, aber ohne größere Kämpfe zur alten Kirche zurück. Erbte 1609 über seine Mutter Ansprüche auf Jülich-Kleveßerg, übte zunächst gemeinsam mit dem anderen Erben Brandenburg die Herrschaft aus und erwarb im Vertrag von Xanten 1614Jülich und Berg mit Sitz in Düsseldorf. Neuburg seit 1631 Nebenresidenz. Trotz seiner angestrengten Neutralitätspolitik, dauernder Friedensappelle und rastloser Diplomatie litten seine Territorien als Quartiersgebiete furchtbar unter dem Dreißigjährigen Krieg. Neben Kurfürst Maximilian von Bayern regierte er fast als einziger Fürst eines größeren Territoriums während der ganzen Kriegsdauer; sein Streben nach der Pfalzer Kur blieb erfolglos.

Genealogisches

[Verweis] Pfalzgraf Philipp Ludwig v. Pfalz-Neuburg; M Anna v. Jülich-Kleve-Berg; OD1) 1613 Magdalena v. Bayern, 2) 1628 Katharina Charlotte v. Pfalz-Zweibrücken, 3) 1651 Maria Franziska v. Fürstenberg.

Werke

Muri Civitatis Sanctae, d. i. Der Catholischen Religion XII Grundvesten . . „ Ingolstadt 1615.

Literatur

ADB 44; Lebensbilder Schwaben 8.

Universitätsbibliothek Regensburg