Goldblechscheibenfibel

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Aus dem merowingerzeitlichen Gräberfeld von Dittenheim, im Vorland der südlichen Frankenalb gelegen, sind aus den insgesamt 248 Gräbern zwei Goldblechscheibenfibeln überliefert. Diese seltenen Schmuckstücke für das Obergewand von Frauen folgen einem mediterranen Modevorbild. Die prächtige Fibel aus Grab 149 zeichnet sich durch Schlangenkörper mit glockenförmigen Köpfen aus, die plastisch aus dem Blech heraus getriebenen sind. Derartig verzierte Fibeln wurden nur zwischen Schwäbischer Alb, Altmühl- und Donautal von Frauen der führenden Gesellschaftsschicht getragen. Die mit Filigran verzierte Schauseite der Dittenheimer Fibel besitzt Einzelzellen mit grünen Glaseinlagen und einem im Zentrum sitzenden roten Granat. Die Einlagen der quadratischen Zellen zwischen den Schlangenköpfen und um den Almandin fehlen heute. Die aus dünnem Goldblech gearbeitete Schauseite der Fibel wurde über einem Tonkern stabilisiert, die Nadel und der Nadelhalter aus Bronze sind an eine silberne Bodenplatte angenietet. Die Fibel stammt vermutlich aus einem Frauengrab.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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