Medaille von Hans Kraft auf Kaiser Karl V. nach einem Entwurf von Albrecht Dürer

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CAROLVS V - RO IMPER Im Wappenkreis: PLVS - VLTR"; Brustbild mit Krone nach rechts. Außen ein Kreis aus 14 Wappenschilden. Im Feld und im Wappenkreis Schrift.

Rückseite: Doppelköpfiger Reichsadler, im Feld Jahreszahl. Außen ein Kreis aus 13 Wappenschilden und einem Buchstabenschild.

Seit dem Erlass der Goldenen Bulle 1356 hatte jeder römisch-deutsche König seinen ersten Reichstag in Nürnberg abzuhalten. Aus diesem Grund bereitete die Reichsstadt Nürnberg sich seit der Königswahl Karls V. 1520 auf diesen Reichstag im Jahr 1521 vor. Hierzu wurden als Geschenk für den Kaiser über 100 Exemplare dieser großen Silbermedaille geprägt. Für die Gestaltung und Herstellung konnte die Stadt die größten einheimischen Künstler gewinnen. Der zeichnerische Entwurf stammt von Albrecht Dürer und die Umsetzung in die Prägestempel, wie auch die Prägung selbst, verantwortete Hans Krafft d. Ä., der bereits Erfahrung im Prägen solch großformatiger Silbermedaillen hatte. Allerdings sollte der Reichstag schließlich nicht in Nürnberg stattfinden, da dort eine Seuche ausgebrochen war. Deswegen wurde er nach Worms verlegt, wo auch Martin Luther angehört und das für die deutsche Geschichte bedeutende Wormser Konkordat verabschiedet wurde. Da die Medaille durch die Verlegung hinfällig wurde, ließ die Reichsstadt Nürnberg den größten Teil einschmelzen, so dass nur wenige Exemplare bis heute überdauert haben.