Münzschatz mit Fibel und Armring

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

1865 fand man westlich von Niederaschau, am Rand eines aus Bruchsteinen bestehenden flachen Hügels, einen »… Topf mit engem Hals (…) von hellgelbem Tone …«, der über 800 Silbermünzen, eine 103 Gramm schwere Fibel und ein 64,5 Gramm wiegendes Armband aus Silber enthielt. 766 dieser Münzen gelangten damals zur Begutachtung und Bestimmung an den Historischen Verein von Oberbayern. Der Kurator für antike Münzen legte ein ausführliches Verzeichnis aller Münzen an. Vom Fund befinden sich heute 322 im Bestand des Museums, denn viele Münzen wurden seinerzeit nach der Dokumentation an Privatpersonen verkauft. Der Münzfund setzt sich mehrheitlich aus Prägungen des Severischen Kaiserhauses (ab 193 n. Chr.) zusammen. Silbermünzen der Kaiser Septimius Severus, Elagabal und des Severus Alexander waren zu etwa gleichen Teilen mit jeweils über 200 Denaren vertreten. Zu den älteren Prägungen zählen 25 Denare der Kaiser Trajan bis Commodus. Die jüngste Münze aus dem Fund ist ein Denar des Kaisers Maximinus Thrax, der in die Jahre 235/236 n. Chr. datiert. Die Gründe für das Verstecken eines solch großen Münzschatzes liegen wohl in den unruhigen Zeiten zu Beginn der römischen Reichskrise des 3. Jahrhunderts, als die Bevölkerung vermehrt versuchte, ihre kostbare Habe in Sicherheit zu bringen. Der Münzschatz von Niederaschau mit einer Schlussmünze der Jahre 235/236 ist kein Einzelzeugnis, sondern gehört zu einer Reihe von Funden, die einen Schatzfundhorizont markieren.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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