Münzschatz mit Gold- und Silbermünzen im Gefäß

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

1976 kam in Neuses ein Münzschatz in einer zerbrochenen Flasche zu Tage. Er bestand ursprünglich aus über 443 Münzen. Mehrheitlich handelt es sich um sogenannte südbayerische Büschelquinare und um Kleinsilbermünzen, ferner um vier goldene Regenbogenschüsselchen. Die Büschelmünzen stellen die häufigsten Silberprägungen in Südbayern dar und wurden mit Gewichten um 1,8 Gramm in vielen unterschiedlichen Varianten und in hohen Stückzahlen ausgegeben. Die Vorderseiten zeigen meist einen stilisierten Kopf mit Haarbögen oder einen Haarwirbelkranz mit Kugeln in der Mitte. Das Grundmotiv der Rückseiten ist ein galoppierendes Pferd mit Beizeichen (Schlange, Kugel, Torques, Kreuz). Die Kleinsilbermünzen mit stilisiertem Kopf und Pferd wiegen um 0,4 Gramm. Außer diesen lokalen Münzserien sind noch einige wenige Fremdprägungen aus dem heutigen Niederösterreich im Schatzfund nachgewiesen. Im Gefäß lagen zudem vier ziemlich abgegriffene goldene Regenbogenschüsselchen mit Rolltier-, Vogelkopf- und Sternmotiv. Die Typenvielfalt an Büschelquinaren im Schatzfund, aber auch große Stückzahlen aus keltischen Siedlungen zeigen, dass sie offensichtlich nicht nur an einem Ort, sondern in verschiedenen keltischen Siedlungen Südbayerns geprägt wurden. Etwa zwei Kilometer entfernt von Neuses liegt die große keltische Siedlung Altendorf. Von hier ist eine eiserne Münzstempelplatte für Büschelquinare bekannt, mit der ebensolche wie aus dem Schatzfund hergestellt werden konnten.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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