Depotfund mit Nadeln, Ringen und einem Sichelbruchstück

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

2005 wurden der Archäologischen Staatssammlung über 70 Bronzeobjekte übergeben. Zu diesen zählen Nadeln, Hals-, Arm- und Fußringe sowie ein Bruchstück einer Sichel. Die Bronzen stammen aus einem Acker bei Niederleierndorf in Niederbayern. Sie gehören zu einem Schmuckdepot, von dem bereits zehn Bronzen 1980 entdeckt wurden. Eine der Nadeln ragt durch ihre Größe heraus. Mit einer Länge von über 30 Zentimeter, einem Kopfdurchmesser von beinahe 3 Zentimeter und einem Gewicht von fast 100 Gramm ist das Stück annähernd doppelt so groß wie üblich und kann als Prunknadel bezeichnet werden. Ihre nicht verschliffene, noch gut erhaltene feine Verzierung bezeugt, dass die Nadel nicht für den täglichen Gebrauch bestimmt war, sondern, wenn überhaupt, nur zu besonderen Gelegenheiten getragen wurde. Auffallend ist das einzelne Sichelbruchstück unter all den Trachtbestandteilen, die einst von Frauen getragen und wohl auch von Frauen geweiht wurden. Unklar bleibt, ob es sich bei der Niederlegung der Objekte um einen einmaligen Akt gehandelt hat oder ob der Opferplatz mehrfach aufgesucht wurde.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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