Geschliffenes Steinbeil

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Während des 6. bis 5. Jahrtausends v. Chr. lässt sich an der Verbreitungsgeschichte des grünen metamorphen Gesteins Jadeitit, das überwiegend aus dem Mineral Jadeit besteht, die Entwicklung eines weiträumigen Kulturgeflechts beobachten. Die einzigen europäischen Vorkommen finden sich in den Hochgebirgslagen des Monte Viso im Piemont und um den Monte Beigua in Ligurien. Dort konnten auch Spuren von Jadeitit-Bergbau des späten 6. und 5. vorchristlichen Jahrtausends nachgewiesen werden. Jadeitit wurde zu Ringen, vor allem aber zu hochwertigen Beilklingen geschliffen, die als Geschenke oder im Tausch in weite Teile Westeuropas und nordwärts bis nach Schottland und Dänemark gelangten. Jadeititbeilklingen stammen vor allem aus Deponierungen, oftmals sind sie als Einzelfunde überliefert und sehr selten auch aus reichen Gräbern. Dies lässt die Vermutung zu, dass ihnen eine besondere Bedeutung im Rahmen von Riten und zeremoniellen Handlungen zukam. Siehe auch Fotonummer D 2011-087.

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Archäologische Staatssammlung München

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