Sesterz des Claudius (Av.)

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Sesterz des Claudius (*10 v. Chr. in Lugdunum, heute Lyon - †54 n. Chr.). Münzstätte Rom. Kopf des Claudius nach rechts blickend und mit Lorbeerkranz. Von der Umschrift ist noch CAESAR • AVG erhalten. Gut erhalten, wenig abgegriffen. Claudius wurde als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor geboren. Er war der erste römische Kaiser, der außerhalb Italiens geboren wurde und regierte von 41 bis 54. Claudius war von schwacher Gesundheit, aber sehr gebildet. Er richtete eine zentrale Staatsverwaltung ein und betrieb eine rege Bautätigkeit, u.a. beim Ausbau des Hafens von Ostia, beim Neubau von Aquaedukten zur Wasserversorgung Roms und im Straßenbau. Damals wurde die Via Claudia als wichtigste Südnordverbindung von Altinum bei Venedig über den Fernpaß nach Augsburg und weiter zur Donau ausgebaut. Zahlreiche Kolonien wurden errichtet, wie die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln. An der oberen Donau wurde zum Schutz der Verkehrsroute eine Reihe von Kastellen am südlichen Ufer errichtet. Die Kastellkette reichte von Hüfingen am Donau-Quellfluß Breg bis nach Unterkirchberg in Württemberg. Auch Kleinkastelle, wie Günzburg, Burghöfe, Oberstimm, Weltenburg und Eining entstanden. Verheiratet war Claudius viermal, zuletzt mit Agrippina der Jüngeren, die ihren Sohn Domitius mit in die Ehe brachte. Im Jahr 50 wurde Domitius von Claudius adoptiert und hieß fortan Nero. Claudius starb 54 durch ein vergiftetes Pilzgericht und wurde zum „Divus“ erklärt.

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Archäologische Staatssammlung München

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