Drehmühle (Läufer und Unterlieger)

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

In den Gebieten nördlich der Alpen treten Drehmühlen, eine Erfindung aus dem mediterranen Raum, erstmals im späten 2. Jahrhundert v. Chr. auf. Es waren hoch effiziente Geräte, die die Leistung der bis dahin üblichen Mahlsteine weit übertrafen. Die Drehmühlen bestehen aus einem Bodenstein und einem um eine senkrechte Achse drehbaren Läuferstein. Durch das Loch in der Mitte des Läufers wurde das Getreide eingeschüttet. Beim Drehen wurden die Getreidekörner durch die Zentrifugalkraft verteilt, das Getreide wurde zwischen Läufer und Bodenstein zerrieben und das Mehl gelangte nach außen. In einem Zapfenloch an der Außenseite war ursprünglich der hölzerne Griff eigelassen, mit dem der Läuferstein gedreht wurde. Für Drehmühlen in Manching benutzte man vorwiegend lokalen Kalkstein sowie Gneis und Amphibolit aus den umliegenden alpinen Geschieben der Moränen und diluvialen Schottern. Anderes Gestein wurde über weite Distanzen verhandelt, wie Porphyr wohl aus Thüringen und Basalt aus der Eifel oder Rhön. Weitere Ansicht siehe Fotonummer D 2011-334.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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