Tonhülle mit Votiven

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Das leicht zu bearbeitende Silberblech gehört schon seit jeher zu den für Votive bevorzugten Materialien. Es ist auch heute noch bei Devotionalien unserer Wallfahrtsorte beliebt, da es einen gewissen Wert besitzt und in Modeln zu treiben, d. h. in großer Menge leicht zu bearbeiten ist. Die Tradition beginnt in der Vorgeschichte und ist über die Römerzeit bis in unser Jahrhundert zu verfolgen. Die frühesten Beispiele stammen aus Anatolien und zeigen eine einfache Herstellungstechnik. Aus kleinen Silberbarren wurde das Blech ausgetrieben und dann in der Silhouette der menschlichen Figur ausgeschnitten. Sehr abstrakt gestaltete Silberblechstreifen, die aber vermutlich ebenfalls auf die Wiedergabe von Menschen zurückgehen, wurden in einer Tonhülle gefunden, in der sie als Weihegabe in einem Heiligtum niedergelegt worden waren. Das Innere der Tonumhüllung wurde mit einem Holz glattgestrichen. Darin steckte noch der Rest eines Silbervotivs. Die vier Votive sind jeweils spitzt nach unten zulaufend gestaltet. Oben wurden drei Querleisten getrieben. Unten sind die Votive mit je zwei getriebenen Punkten (Beine?) zweigeteilt.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0