Silberner Gürtel der Pfalzgräfin Dorothea Sophia von Pfalz-Sulzbach (1588-1607)

Bayerisches Nationalmuseum

Beschreibung

Um das Jahr 1600 hat der Kölner Goldschmied Henrich Isselburg diesen silbernen Frauengürtel angefertigt. Er gehörte 1607 zur Grabkleidung der 18-jährigen Pfalzgräfin Dorothea Sophia von Pfalz-Sulzbach, die ihn über ihrem grünen Kleid trug. Der Gürtel wird vorne mittig geschlossen. Auf der zentralen Rosette sitzt ein gegossener Löwenkopf, der einen beweglichen Ring im Maul trägt. Links und rechts am Verschluss befinden sich zwei weitere, aus Spiralen gebildete Rosetten, ebenfalls mit Löwenköpfen. Daran schließen sich jeweils Scharniere mit aufgelöteten, gegossenen Heiligenfigürchen an, von denen eines abgebrochen und verloren ist. Die breite, doppelt gelegte Panzerkette besteht aus einem kürzeren und einem längeren Stück, die mit einem großen Ring auf der rechten Körperseite zusammengehängt sind. An diesem Ring wurden üblicherweise zierliche Bestecke, Riechkugeln oder "Necessaires" mit Nähzeug befestigt, die seitlich herabhingen. Die Panzerkettenenden stecken zur Befestigung in flachen, kastenförmigen Hülsen mit angelöteten Engelsköpfen. Auf den Oberseiten der Hülsen sind Vanitasmotive wie seifenblasende Putti und Totenköpfe, sowie die Büchse der Pandora dargestellt. Die Vorbilder dafür finden sich auf Gemälden und Druckgrafiken der Zeit. An einem in der Kette laufenden Ring ist ein gegossener Schild mit Adlermotiv befestigt, an dem ursprüngliche ein Beutel aus Leder oder Stoff angenäht war.