Staatliche Bibliothek Passau

Die Staatliche Bibliothek Passau ist als eigenständige Behörde der wissenschaftlichen und gehobenen Literaturversorgung von Stadt und Region verpflichtet. Sie steht allen Bürgern offen, für Forschungs- und Studienzwecke ebenso wie für berufliche Arbeit und persönliche Fortbildung. Als Pflichtexemplarbibliothek für Niederbayern liegt ein Schwerpunkt ihrer laufend ergänzten Bestände in der Literatur aus und über die Region.

Die Bibliothek geht zurück auf die Büchersammlung des 1612 durch Erzherzog Leopold von Österreich (1586-1632) gegründeten Passauer Jesuitenkollegs und ist damit eine der ältesten öffentlichen Büchersammlungen Deutschlands. Schwerpunkte der Erwerbung waren zunächst, bei selbstverständlicher Berücksichtigung von Theologie, Philosophie und Autoren der Antike, die nichtscholastische Zeitphilosophie, die schönen Wissenschaften, französische und deutsche Literatur sowie neben Mathematik und Physik auch Erd- und Reisebeschreibungen. Um 1740 wurden die bestehenden prunkvollen Bibliotheksräume im Ostflügel des ehemaligen Jesuitenkollegs eingerichtet. Der im Rokokostil ausgestaltete Stucksaal ist noch heute bis hin zu den sehr gut erhaltenen Regalen im Originalzustand.

Mit der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 ging die Bibliothek in den Besitz des Passauer Hochstifts über und nannte sich fortan "Fürstbischöfliche Akademische Bibliothek". Nur drei Jahrzehnte später fiel die Sammlung durch die Säkularisation 1803 an den bayerischen Staat und wurde zur Aufnahmestelle für die ebenfalls aufgelösten geistlichen Bibliotheken von Stadt und Umland. Bedeutende Bestände kamen aus dem Passauer Franziskaner- und dem Kapuzinerkloster, aus dem Augustinerchorherrenstift St. Nikola vor Passau, der Benediktinerabtei Formbach (Vornbach) am Inn, dem Prämonstratenserstift St. Salvator bei Griesbach im Rottal und aus dem Zisterzienserkloster Aldersbach bei Vilshofen. Die dergestalt vergrößerte Bibliothek trug ab 1819 den Namen "Königliche Bibliothek Passau".

In den Anfang des 19. Jahrhunderts fallen wichtige, noch heute grundlegende Verzeichnisarbeiten Johann Baptist Durachs und anderer mit der Verwaltung der Bibliothek Vertrauter; den weiter rasch wachsenden Beständen konnte erst 1890/91 mit dem Bezug neuer Räumlichkeiten im ehemaligen Jesuitengebäude Rechnung getragen werden. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs trägt die Bibliothek den Namen Staatliche Bibliothek und konnte 1972 ihr heutiges Gebäude Michaeligasse 11 beziehen. Die Räumlichkeiten des 1630/39 erbauten ehemaligen Jesuitenalumnats wurden für die neue Verwendung großzügig modernisiert – vor allem wurde der frühere Innenhof durch Überdachung zu einem lichtdurchfluteten Lesesaal umgestaltet. 2015 konnte in den historischen Räumlichkeiten im ehemaligen Jesuitenkolleg eine Wunderkammer nach Renaissancevorbild eingerichtet werden.

Die Staatliche Bibliothek Passau ist der Bayerischen Staatsbibliothek nachgeordnet.

Sammlungen der Staatlichen Bibliothek Passau in bavarikon

Kontakt

Staatliche Bibliothek Passau
Michaeligasse 11
94032 Passau

Telefon: +49 (0)851/756440-0
Telefax: +49 (0)851/756440-27
E-Mail: sbp_info@staatliche-bibliothek-passau.de