Winterhalter, Franz Xaver: Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, Ganzfigur in Uniform

Barockes Gepränge umfängt den Prinzgemahl bei diesem Staatsporträt. Es stellt ihn selbstbewusst auf dem Zenit seines Erfolges dar. 1851 hatte er die triumphale Londoner Weltausstellung geleitet und 1857 war er offiziell zum „Prince Consort“ ernannt worden. Kein Künstler hatte das öffentliche Bild Alberts mehr geprägt als Franz Xaver Winterhalter, keiner hatte ihn in mehr Rollen präsentiert, sei es als Familienvater oder wie hier als Kommandeur englischer Truppen in der Uniform eines Colonel der Rifle Brigade. Das Originalgemälde war für Queen Victoria bestimmt gewesen. Heute hängt es in der Eingangshalle des Buckingham Palace. Wie definierte Albert selbst seine Stellung? Die Antwort findet sich in einem Brief an den Herzog von Wellington von 1850. Sie ist Teil der Begründung, weshalb Prinz Albert damals das Angebot ablehnte, in der Nachfolge Wellingtons Oberbefehlshaber der britischen Armee zu werden. Prinz Albert beschreibt die vielfältigen Rollen und Aufgaben, die er an der Seite einer regierenden Königin zu erfüllen hat. Er spricht von sich in der dritten Person: „Er [Prinz Albert] ist nicht nur das natürliche Haupt ihrer Familie, ihr Haushofmeister, Verwalter ihrer Privatangelegenheiten, ihr einziger vertrauter Ratgeber in politischen Dingen, ihr einziger Beistand in ihren Beziehungen zu den Regierungsbeamten; er ist daneben der Gemahl der Königin, der Erzieher der königlichen Kinder, der Privatsekretär der Königin und ihr ständiger Minister.“

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