Mappe Paul Heyse

Die vorliegende Mappe aus dem Nachlass des Münchener Literatur- und Kunsthistorikers Hyacinth Holland (1827-1918) enthält gesammelte Zeitungsartikel Hollands zu Paul Heyse (1830-1914).

Heyse war der einzige der norddeutschen Schriftsteller, der sich im Zuge der Berufung durch König Max II. von Bayern (1811-1864) dauerhaft in München niederlassen und heimisch werden sollte. Zwar wurde er kein Hofpoet, der sich von der Obrigkeit, die ihn anstellte, die eigene Meinung hätte abkaufen lassen können, aber sein unermüdliches Einsetzen für weniger erfolgreiche Berufskollegen machte ihn in der bayerischen Landeshauptstadt zum bedeutendsten Netzwerker seiner Zeit. Sein Plan zur Gründung eines Schriftstellervereins nach dem Vorbild des Berliner "Tunnels über der Spree" trug bereits 1854 erste Früchte und sollte drei Jahre später mit der Gründung der Gesellschaft der "Krokodile" zum Abschluss kommen. Eine schier endlose Reihe von dichterischen Werken machte ihn darüber hinaus zum bürgerlichen Großschriftsteller und mündete 1910 in der Verleihung des Literaturnobelpreises an ihn für sein Lebenswerk. Anlässlich seines 80. Geburtstages ernannte ihn die Stadt München zum Ehrenbürger.

Die vorliegende Mappe gibt einen Überblick über sein weitreichendes Schaffen und Wirken, angefangen von Übersetzungen italienischer Dichter wie Giuseppe Giusti (1809-1850) oder Emilio Praga (1839-1875), über Abdrucke eigener Lustspiele ("Nur keinen Eifer"), Gedichte ("Bismarck-Lied für die Münchener Bismarckfeier am 28. März") und Briefe ("Zur Entstehungsgeschichte des Schauspiels 'Jungfer Justine' von Paul Heyse") bis hin zu Festartikeln, Lebensskizzen, Widmungen, Rezensionen, Aufführungen, Einzel-Titelblättern und Neuankündigungen seiner Werke. Dazwischen eingestreut sind u.a. Porträtbilder, Todesanzeigen sowie Nachrufe zu Heyse und seinem näheren Bekanntenkreis.

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