Handwerk und Technik - Werke aus der Bayerischen Staatsbibliothek

In Altertum, Mittelalter und Renaissance fasste man die sogenannten Artes Mechanicae als praktische Künste im Sinne von Handwerk oder Kunstfertigkeit zusammen. Sie grenzten sich vom Bildungskanon der Sieben Freien Künste (Septem Artes Liberales) ab, da sie vornehmlich dem Broterwerb dienten. Die Artes Liberales genossen somit ein höheres gesellschaftliches Ansehen als die Artes Mechanicae; Künstler und Handwerker blieben im (Hoch-)Mittelalter meist anonym. Im 12. Jahrhundert stellte man den Sieben Freien Künsten analog sieben praktische Künste gegenüber und wertete diese gewissermaßen auf.

In bavarikon wird der Bereich Handwerk und Technik durch Handschriften und Drucke der Bayerischen Staatsbibliothek aus unterschiedlichen Themenbereichen und Epochen veranschaulicht. Neben militärischen Klassikern wie De re militari des Vegetius (Res/4 A.lat.c. 50) finden sich hier Werke mit Abbildungen historischer Kriegsmaschinen (Cod.icon. 242) oder ein Feuerwerksbuch (Cgm 599). In den Bereich des (Bau-)Handwerks gehören praktische Fähigkeiten wie Messungen „mit dem Zirkel und Richtscheit“, dem kein Geringerer als Albrecht Dürer (1471-1528) ein ganzes Buch widmete (4 L.impr.c.n.mss. 119). Eine weitere praktische Kunst stellt etwa die Metallurgie dar, zu der die Opera de l'Arte de Metalli des Georg Agricola (1494-1555) präsentiert werden. (Res/4 Metall. 66 g). Nicht zuletzt gehört hierzu auch die Schreibkunst, die durch das spätmittelalterliche Musterbuch des Stephan Schriber (Cod.icon. 420) vertreten ist. In den privaten bzw. häuslichen Bereich verweist ein Blockbuch aus dem Jahr 1555 mit Anleitungen zum Nähen und Stricken (Xylogr. 87).

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