Schätze der Staatlichen Bibliothek Ansbach

Mit dieser Sammlung werden Glanzstücke aus der Staatlichen Bibliothek Ansbach präsentiert. Gegründet wurde die Bibliothek 1720, als Markgraf Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (reg. 1703 – 1723) die bisherige fürstliche Hausbibliothek zur öffentlichen Landesbibliothek erklärte. Den Grundstock der Hausbibliothek hatten Wilhelm Friedrichs Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert gelegt. Als die zollerischen Fürstentümer 1791 an Preußen fielen, erlitt die Bibliothek gravierende Verluste. So waren beim Übergang an Bayern im Jahr 1806 lediglich noch 7.000 Bände in Ansbach vorhanden. Mit der Aufwertung zur Geschäftsbibliothek der Regierung des Rezatkreises (Mittelfranken) und der Übernahme von Beständen des Historischen Vereins von Mittelfranken kam es wieder zu einem Beständezuwachs.

Die seit 1959 als staatliche Bibliothek firmierende Einrichtung besitzt heute ca. 135.000 Medien, von denen etwa 9.000 den Altbestand des 15. bis 18. Jahrhunderts bilden. Dazu gehören spätmittelalterliche lateinische Handschriften (173 Bände), Musikhandschriften, darunter Chorbücher (34 Bände), 94 Inkunabeln und Handschriften des Historischen Vereins Mittelfrankens (insgesamt 96 Bände). Ebenfalls bedeutend sind rund 230 Leichenpredigten und rund 950 historische, gedruckte und handgezeichnete Karten.

Das älteste der hier gezeigten Highlights ist ein Kalendarium für den damals elfjährigen Markgrafen Georg Friedrich (gest. 1603), im Jahr 1550 von Paul Eber zusammengestellt, einem Schüler Philipp Melanchthons (1497-1560). Fortgesetzt wird die Reihe von einer Karte der Reichsstadt Nürnberg aus der Vogelperspektive (1581). Das 17. Jahrhundert ist mit dem Hauptwerk ("Mundus Iovalis") des Ansbacher Hofastronomen Simon Marius (1573-1625) und einer 250 Seiten umfassenden Leichenpredigt auf Markgraf Albrecht I. (gest. 1667) vertreten. Aus dem 18. Jahrhundert stammen ein englisches Wörterbuch aus dem Besitz der Markgräfin Caroline (gest. 1737), seit 1727 Königin von Großbritannien und Irland, die Partitur der von der Markgräfin Wilhelmine (gest. 1758) selbst komponierten Oper "Argenore“, die beiden ältesten überlieferten Theaterprogramme des Ansbacher Hoftheaters und ein evangelisches Gesangbuch des Ansbacher Dichters Johann Peter Uz (gest. 1796). Letztes Stück ist eine Schrift des Juristen Paul Johann Anselm von Feuerbach (gest. 1833) über den berühmten "Findling“ Kaspar Hauser (gest. 1833), der von 1831 bis zu seiner Ermordung im Dezember 1833 in Ansbach gelebt hatte.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatlichen Bibliothek Ansbach.