Ansichten aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
Der Bestand „Ansichten“ ist ein Teil der Graphischen Sammlung des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg. Sie ist inhaltlich vor allem auf topographische Darstellungen der Region „Bayerischer Untermain“ mit Schwerpunkt Aschaffenburg ausgerichtet und umfasst Bilderbogen und Buchillustrationen unterschiedlichster Formate und Techniken, z. B. Kupferstiche, Radierungen, Aquatinta, Lithographien, Stahl- und Holzstiche sowie Zeichnungen und Aquarelle. Ferner bereichern regionale Landkarten, militärische Blätter und Ereignisbilder, Porträts mit lokalem Bezug sowie Werke zeitgenössischer Aschaffenburger Künstler die Sammlung.
Während Aschaffenburg in den bebilderten Druckwerken des 15. und 16. Jahrhunderts noch nicht vertreten ist, erscheinen gleichzeitig mit der wachsenden Bedeutung der Stadt als Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten und dem Bau des Schlosses Johannisburg Anfang des 17. Jahrhunderts Bücher mit Aschaffenburger Ansichten, beispielsweise das von Georg Ridinger 1616 in Mainz herausgegebene Kupferstichwerk „Architectur Des Maintzischen Churfürstlichen neuen Schloßbawes St: Johannspurg zu Aschaffenburg…“. Weitere Veröffentlichungen wie „Meisners Schatzkästlein“ (1623) oder das 1633 von Matthäus Merian herausgegebene „Theatrum Europaeum“ prägten bis ins 19. Jahrhundert die druckgraphischen Darstellungen Aschaffenburgs. Neben seltenen Einblattdrucken und Unikaten bilden zahlreiche Stadt- und Einzelansichten aus den illustrierten Reise- und Städtebeschreibungen des 18. und 19. Jahrhunderts den Kern der Sammlung. 150 ausgewählte Gesamt- und Einzelansichten, z. B. Schloss, Stiftskirche St. Peter und Alexander, Pompejanum und Schönbusch, ermöglichen den Betrachtern, sich ein anschauliches Bild von der Stadt Aschaffenburg in vergangenen Zeiten zu machen.
Die in ihrer Vollständigkeit und Qualität bemerkenswerte Graphische Sammlung vereint seit 1939 die Bestände des Stadt- und Stiftarchivs und des 1904 gegründeten Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V. Seit 1948 werden diese nachweislich durch Ankauf ergänzt oder durch Schenkungen vergrößert. Beispielsweise gelangten 1983 durch die Schenkung des Mäzens und Ehrenbürgers der Stadt Aschaffenburg, Gustav Stadelmann (1896-1991), über 800 graphische Blätter von unschätzbarem lokal- und kunsthistorischem Wert in das Stadt- und Stiftsarchiv.
>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.