Diözesanmuseum Freising

Die Geschichte des Diözesanmuseums Freising beginnt bereits im 19. Jahrhundert, als die Priester und Lehrer Heinrich Gotthard und Joachim Sighart ihre Sammlungen mittelalterlicher Tafelbilder und Skulpturen 1857 bzw. 1864 dem Freisinger Priesterseminar als Grundstock für ein Diözesanmuseum für christliche Kunst übereigneten. Die Kunstwerke wurden vorrangig in den Gängen und Sälen des Seminargebäudes präsentiert und dienten den Studenten als lehrreiche kirchengeschichtliche Anschauungsobjekte, während sie gleichzeitig der ästhetischen Bildung nützlich sein sollten. Dies entsprach der zeitgenössischen Überzeugung, dass nur die Kunststile des Mittelalters dem christlichen Kult angemessen seien. In den darauffolgenden Jahrzehnten wuchs der Bestand durch weitere Schenkungen und Nachlässe, so dass 1907 in einem ersten gedruckten Bestandskatalog 492 Werke verzeichnet werden konnten. Als 1968 zunächst die Philosophisch-Theologische Hochschule und 1972 auch das Erzbischöfliche Knabenseminar am Westhang des Freisinger Dombergs geschlossen wurden, entschied die Diözesanleitung, das klassizistische Seminargebäude zu einem Museum umzuwidmen. Der dreigeschossige Bau mit Lichthof, der 1869/70 von Matthias Berger errichtet worden war, bot einen repräsentativen Rahmen für die Kernsammlungen und zahlreiche kirchliche Kunstwerke, die durch die Liturgiereformen im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzil heimatlos geworden waren.

Im Jahr 1974 konnte das Diözesanmuseum eröffnet werden. Neben der ständigen Ausstellung christlicher Kunst aus Oberbayern und dem Alpenraum wurden viele Sonderausstellungen zu frömmigkeitsgeschichtlichen und kunsthistorischen Themen sowie zeitgenössischer Kunst präsentiert, bis das Haus aufgrund notwendiger Sanierungsmaßnahmen im Sommer 2013 geschlossen wurde.

In den Jahren seit der Schließung kooperierte das Diözesanmuseum unter neuer Leitung mit namhaften Häusern wie dem Bayerischen Nationalmuseum, der Kunsthalle München sowie der Biblioteca Marciana in Venedig. Jährliche Sonderausstellungen finden außerdem im ehemaligen Kloster Beuerberg südlich von Wolfratshausen statt, das 2016 von der Erzdiözese übernommen wurde. Die Sammlungen des Museums sind vor allem durch Ankäufe, Stiftungen, Nachlässe, Leihgaben und die Übernahme von klösterlichen Beständen auf weit über 50.000 Objekte angewachsen. Besondere Erwähnung verdient die großzügige Stiftung der umfangreichen Sammlung byzantinischer Kunst durch den Münchner Sammler Christian Schmidt sowie die bedeutende Sammlung von Rosenkränzen und Amuletten der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die als Dauerleihgabe übernommen wurde.

Nach Abschluss der Sanierung und der behutsamen Modernisierung des Gebäudes werden ab Juni 2022 eine vollkommen neu konzipierte Dauerausstellung sowie in dichter Folge thematische Sonderausstellungen zu sehen sein. Das Diözesanmuseum kann dann wieder am ursprünglichen Ort seiner spezifischen Aufgabe nachkommen, den Ursprung, das Wesen und die Wirksamkeit christlichen Kunstschaffens von der Spätantike bis heute zu erschließen und damit christliche Welterfassung zu vermitteln.

Ausstellungen unter Beteiligung des Diözesanmuseum Freising in bavarikon

Kontakt

(Verwaltung)
Diözesanmuseum Freising
Residenzstraße 1
80333 München

(Museum - derzeit geschlossen, bis Juni 2022)
Diözesanmuseum Freising
Domberg 21
85354 Freising

Telefon: +49 (0)89/2137-74240
E-Mail: info@dimu-freising.de