Löwenbräu-Löwe

Erstmals schallte der markante "Löööwenbräu" Ruf von der Fassade des Löwenbräu-Festzelts im Jahr 1950 über das Oktoberfest. An der Zeltfassade wurde dafür werbewirksam eine viereinhalb Meter große, mechanische Figur angebracht. Sein donnerndes Gebrüll verdankt der Löwe bis heute dem stimmgewaltigen Münchner Max Baumeister (1898-1974). Dieser war Löwenbräu-Stammgast, Makler und ausgebildeter Bass und „sang“ das Löwengebrüll einst ins Mikrofon.

Die Figur mit ihrer "akustischen Bierreklame" war so erfolgreich, dass sie Proteste aus den Reihen der Wirte-Konkurrenz hervorrief. 1952 wurde deshalb ein "Brüllverbot" für das Reklame-Raubtier erwirkt. Als humorvolle Reaktion darauf bekam der Löwe wie, in der Fotografie zu sehen, von der Brauerei ein großes Schloss vor sein Maul. Seine eine Fensternische wurde zusätzlich verglast und vergittert. Dadurch wurde der Löwe nur noch bekannter, sodass der Münchner Stadtrat ihn bereits ein Jahr später wieder aus seiner misslichen Lage befreite.

Bis 2015 brüllte der Löwe in gewohnter Manier auf dem Oktoberfest und wurde so zum bekanntesten bayerischen Löwen weltweit. Seit 2019 befindet sich der ausgediente Löwe als Exponat in der Eingangshalle des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg und begrüßt dort die Eintretenden. Der neue Löwe auf dem vierzig Meter hohen Turm wiegt ganze 1400 Kilogramm und ist knapp sechs Meter groß.

Julia Misamer

Zeitzeugeninterview mit Ludwig Hagn (Ausschnitt)

In dem hier gezeigten Interview-Ausschnitt berichtet Ludwig Hagn (Festwirt auf dem Münchner Oktoberfest) über die Löwenfigur vor dem Löwenbräu-Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest, die Diskussionen um das Brüllen des Löwens sowie über den Löwen als Markenzeichen der Wiesn.

Haus der Bayerischen Geschichte - Signatur: zz-1881.01