Karl Ludwig Forster (1788-1877)

Karl Ludwig Forster baute nach dem Tod seines Schwiegervaters Gottlieb Hartmann, des Firmengründers von Schöppler & Hartmann, die Kattundruckerei systematisch aus. Er vertiefte die internationalen Verbindungen für Einkauf sowie Verkauf und modernisierte das Unternehmen kontinuierlich im chemischen und technischen Bereich. Durch wirtschaftliches Geschick konnte er die Kattundruckerei zum Erfolg führen, erweitern und neue Arbeitskräfte einstellen. Um 1830 beschäftigte die Kattunfabrik zwischen 500 und 600 Mitarbeiter.

1823 lieferte Alois Senefelder (1771-1834), der Erfinder der Lithographie, dem Augsburger Unternehmen eine Steindruckpresse für den lithographischen Schwarzdruck auf Stoff. Als in Frankreich 1833 die sogenannte Perrotine erfunden wurde, eine Druckmaschine mit stoffbreiten Druckstöcken, schaffte Forster umgehend eines dieser Geräte für sein Unternehmen an. 1840 standen mindestens eine einfarbige und eine mehrfarbige Walzendruckmaschine, drei Perrotinen und 120 Drucktische für den Handdruck bei Schöppler & Hartmann für die Produktion zur Verfügung.

Forster exportierte bis zu 50 Prozent seiner bunt bedruckten Augsburger Baumwollstoffe ins Ausland – bis hin zu den westindischen Inseln der Karibik.

Der Unternehmer musste allerdings auch den Niedergang seiner Kattundruckerei erleben. Verstärkter Konkurrenzdruck ausländischer Hersteller, der Übergang des Stoffdrucks von einem handgefertigten Produkt zur Massenproduktion und letztlich das Fehlen eines geeigneten Nachfolgers in der Firmenleitung setzten Schöppler & Hartmann stark zu. Drei Jahre nach Forsters Tod erfolgte die Umwandlung des Familienunternehmens in eine Aktiengesellschaft, die "Augsburger Kattunfabrik".