De vita Plotini - BSB Cod.graec. 449

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Unter dem Einfluss des italienischen Humanismus und des Buchsammlers János Vitéz, entwickelte der Erzbischof von Esztergom, Matthias Corvinus von Ungarn (1443-1490), eine Leidenschaft für Bücher und Bildung. Im Alter von 14 Jahren wurde Matthias 1458 zum König von Ungarn gewählt und erntete Anerkennung für seine Schlachten gegen die osmanischen Türken und für seine Förderung der Bildung und der Wissenschaft. Er schuf eine der besten Bibliotheken Europas seiner Zeit. Nach seinem Tod, und insbesondere nach der Eroberung Budas durch die Türken 1541, wurde die Bibliothek aufgelöst und ein Großteil der Sammlung zerstört, wobei die noch erhaltenen Bände über ganz Europa verstreut wurden. Dieser Codex, eine von acht Handschriften, die sich ursprünglich in der Bibliothek Corvinus' befanden und heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt werden, enthält die Traktate ("Enneaden") Plotins (205-270), des Begründers des Neuplatonismus, sowie die Biographie Plotins, die sein wichtigster Schüler, Porphyrios (234 - ca. 305), verfasst hat. Den Codex kopierten zwei griechische Schreiber, die auch durch andere Arbeiten gut bekannt sind, um 1464/65. Wohl kurz nach seiner Herstellung wurde er dann von Corvinus erworben. 1595 gelangte die Handschrift durch Schenkung an die Augsburger Ratsbibliothek; bei der Mediatisierung Augsburgs 1806 kam sie dann an die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Die Sammlung der Bibliotheca Corviniana wurde 2005 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe eingetragen.

Rechtehinweis Beschreibung

CC0