Ars moriendi : [Blockbuch]

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Blockbücher (oder Xylographa) sind relativ schmale, nur wenige Seiten umfassende Bücher, dessen Inhalt - meist eine Reihe von Bildseiten mit nur kurzen Texten - seitenverkehrt in Holztafeln geschnitten und von diesen abgezogen wurde. Die Produktion von Blockbüchern erreichte ihren Höhepunkt in den 1460er und 1470er Jahren, als der Druck mit beweglichen Lettern bereits etabliert war. – Weltweit sind nur etwa 600 Blockbuchexemplare erhalten, damit gehören sie zu den besonders seltenen Produkten der Druckerpresse. Da Holzstöcke beim Drucken oder bei der Lagerung leicht beschädigt werden konnten, war die Anzahl der Exemplare, die man von einem Holzstock fertigen konnte, stark begrenzt. Besonders populäre Werke wurden daher bereits im 15. Jahrhundert nachgeschnitten und -gedruckt. Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt über 40 Blockbücher sowie über acht Fragmente. Ars moriendi, also die Kunst zu Sterben, bereitete den Leser auf seine Todesstunde vor. Der Tod war ein zentrales Thema des Mittelalters, da kaum etwas mehr gefürchtet wurde als das plötzliche Ende, das den Menschen unvorbereitet traf. Insgesamt sind 13 Bockbuchausgaben des Werks bekannt. Alle bestehen aus 24 Tafeln und sind einseitig bedruckt. Auf eine Einleitung (Tafeln 1-2) folgen fünf Hauptabschnitte, in denen auf einem Doppelblatt jeweils eine Versuchung des Sterbenden durch den Teufel gezeigt wird und auf dem nachfolgenden Doppelblatt eine Ermahnung zur Tugend durch einen Schutzengel. Am Ende steht der Epilog, der auf zwei Tafeln den Triumph über den Tod darstellt. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

CC0