Beschreibung
Das sogenannte "Ingolstädter Evangeliar" war ursprünglich eine Prachthandschrift mit dem Text der vier Evangelien auf etwa 260 bis 280 Blättern. Heute ist von dem Codex nicht einmal ein Viertel erhalten: Der größte Teil wurde im 17. und 19. Jahrhundert in Ämtern als Einbandmakulatur für Rechnungsbücher oder als Umschläge für Aktenbündel verwendet. Ein Doppelblatt befand sich sogar im Besitz des Malers Carl Spitzweg. Wann und warum das Evangeliar auseinander genommen wurde und unter welchen Umständen es nach Ingolstadt gelangte, ist noch immer ungeklärt. Entstanden ist das "Ingolstädter Evangeliar" im oberösterreichischen Kloster Mondsee. Untypisch für eine Handschrift aus der Mondseer Schreib- und Malschule ist in diesem Exemplar die Ausschmückung einzelner Initialen mit Tierornamentik. Datum: 2016
Autor
Julia Knödler