Nachlass von Eva Gräfin von Baudissin (1869-1943) – BSB Baudissiniana / A,7,53. Eva Gräfin von Baudissin (1869-1943) Nachlass: Die kleine Bürgerin - BSB Baudissiniana A.VII.53

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Eva Gräfin von Baudissin (1869-1943) gehört zu den im 19. Jahrhundert geborenen deutschen Schriftstellerinnen, die vergessen wurden, obwohl sie im frühen 20. Jahrhundert höchst erfolgreich waren. Die in München lebende Journalistin schrieb u.a. Feuilletons, Essays und Skizzen für diverse Zeitungen und arbeitete für Rundfunk und Film. Sie war Mitglied im Münchner Verein für Fraueninteressen und damit Teil der bürgerlichen Frauenbewegung Bayerns; 1913 trat sie in den Münchner Schriftstellerinnen-Verein ein. 1914 gründete Baudissin den Münchner Frauenclub. Heute sind nur ihre Sachbücher, das von ihr und ihrem Mann verfasste Anstandsbuch "Spemanns goldenes Buch der Sitten" (1901), oder ihre hochtouristischen Reisebeschreibungen in "Sie am Seil" (1914) im Gedächtnis. Die Novelle "Die kleine Bürgerin" handelt von der kleinwüchsigen Puppe, die kaum in einen Stuhl hineinpasst: "Sie füllte nichts aus, weder ihre Stellung als Schlossfrau und Mutter noch als Gattin Freidanks [...] Dieser grosse, starke, junge Mann hätte eine blühende, urgesunde Frau an seiner Seite gebraucht, die das Dasein leicht nahm und unempfindlich gegen seine etwas rauhe [...] Art gewesen wäre." (S. 1f.) Nach einem schweren Schicksalsschlag kommen Freidank und seine Frau wieder zusammen und Puppe wird in ihre Rechte als "kleine Bürgerin" (S. 27) eingesetzt. Datum: 2019

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0