Fichtendickicht im Schnee (Aus der Dresdner Heide I)

Neue Pinakothek

Beschreibung

Caspar David Friedrich hat in seiner späteren Schaffenszeit gegen Ende der 1820er Jahre eine Reihe von kleinformatigen Naturausschnitten gemalt. Das Bild zeigt, in einen knappen Bildausschnitt gedrängt, eine von Nahem gesehene Gruppe junger Fichten. Drei bereits etwas höher emporgewachsene Bäume beherrschen die Komposition, denen nach vorne und zu den Seiten hin weitere kleinere Bäume hinzugesellt sind. Auf den Zweigen liegt Schnee. Der Himmel zeigt ein nebliges Grauviolett, das sich nach oben hin ins Blaue auflichtet und den Eindruck eines etwas verhangenen Wintertages gibt. Friedrich hat seine Gemälde vielfach durch genaue, gezeichnete Studien vorbereitet, und auch dieses Bild besitzt mit seinen exakt beobachteten Details wie den durch die dünne Schneedecke hindurchsprießenden Grashalmen die Qualität einer Naturaufnahme. Doch sind die Bäume sehr überlegt in das Format gesetzt, sodass sich eine Hierarchie innerhalb des Bildgefüges ergibt. Die Dreizahl der die Komposition beherrschenden Gruppe besitzt dabei in der christlichen Religion eine hohe Symbolkraft. Die unter dem Schnee ruhenden, immergrünen Nadelbäume erinnern an die Hoffnung des Christen auf die Auferstehung. Ohnehin verweist die Darstellung der Jahreszeiten in vielen Gemälden Friedrichs auf den Kreislauf des Jahres und des Lebens.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0