Gründer-Inhaberaktie der Actien-Gesellschaft Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor (Nennwert: 500 Gulden) mit Original-Unterschriften

Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Beschreibung

Die ersten Unternehmen großindustriellen ‎Zuschnitts im Königreich Bayern entstanden ‎im ‎Bereich der Textilindustrie. Investitionen in ‎Infrastruktur, Bauten, Maschinen und ‎Arbeitskräfte ‎erforderten erhebliche finanzielle Mittel, die nicht ‎mehr von einzelnen ‎Unternehmern, sondern nur ‎mehr an der Börse aufgebracht werden konnten. In ‎Oberbayern ‎begann die Ära textiler Großbetriebe ‎am 15. November 1860. An diesem Tag wurde ‎die ‎Aktiengesellschaft Baumwollspinnerei Kolbermoor ‎mit einem Grundkapital von 1,13 ‎Millionen Gulden ‎gegründet. Ende 1862 nahm sie mit 11.000 ‎Spindeln und 250 Beschäftigten ‎den Betrieb auf. ‎Ausschlaggebend für die Wahl des Standortes war ‎die Wasserkraft des ‎Gebirgsflusses Mangfall.‎ Die Gründeraktie ist mit dekorativer ‎Pflanzenornamentik, einer ‎Firmenansicht und zwei ‎Spinnmaschinen aufwändig illustriert. Sie trägt die ‎Original-Unterschriften der ‎drei anfänglich ‎geschäftsführenden Vorstände, namentlich die ‎beiden Advokaten Anton ‎Schlichthörle und Max ‎Josef Ruhwandl sowie der Bankier Ernst Schönlin. ‎Verschiedene ‎Stempelungen verweisen auf die ‎spätere Umstellung des Nominalwertes von Gulden ‎auf ‎Gold- und schließlich Reichsmark sowie auf ‎ausgeübte Bezugsrechte nach ‎Kapitalerhöhungen.‎