Gründer-Inhaberaktie der Actienbrauerei zum Löwenbräu in München (Nennwert: 100 Taler) mit Original-Unterschriften der Aufsichtsräte Josef Simmerl und Moritz Guggenheimer
Beschreibung
1865 war die familiengeführte Münchner Löwenbrauerei mit einem Jahresausstoß von 278.000 Hektolitern das größte Sudhaus in Deutschland. Danach geriet das Unternehmen in eine schwere Krise. Der Absatz brach zeitweilig um über zwei Fünftel ein. 1872 erfolgte der Verkauf an die neugegründete "Actienbrauerei zum Löwenbräu", die erste Aktienbrauerei Münchens und mit einem anfänglichen Grundkapital von 4,2 Mio. Mark zugleich das kapitalstärkste Brauereiunternehmen Bayerns. Zu den Gründeraktionären zählten die jüdischen Bankhäuser Guggenheimer in München und Kohn in Nürnberg. Ein tatkräftiges Management in Verbindung mit ausreichender Kapitalkraft verhalf dem Löwen bald wieder zu neuer Stärke. Löwenbräu wurde zur Weltmarke und blieb bis 1976 ausstoßstärkste Brauerei in Bayern. Die Gründeraktie ist ausgestellt auf einen Nennwert von 100 Taler bzw. 175 Gulden. Beide Währungen hatten in Bayern bis zur Einführung der Mark als reichseinheitliche Währung am 1. Januar 1876 Geltung. Da der Umrechnungskurs zur neuen Mark seit 1873 feststand, war deren Nennwert auch bereits auf dem Wertpapier angegeben. Im Gegensatz zu anderen, aufwändig illustrierten Aktien zeichnet sich das Löwenbräu-Papier durch seine Schlichtheit aus.