Gründer-Inhaberaktie der Terraingesellschaft Neu-Westend Actiengesellschaft in München (Nennwert: 1000 Mark)

Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Beschreibung

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es in allen ‎deutschen Großstädten zu ‎planmäßigen ‎Stadterweiterungen. Dabei spielten die ‎sogenannten Terraingesellschaften eine ‎große ‎Rolle. Sie kauften in großem Stil ‎zusammenhängende Grundstücke auf, ‎erschlossen ‎das Terrain, veräußerten die Parzellen weiter oder ‎errichteten darauf selbst ‎schlüsselfertige ‎Wohngebäude für bürgerliche Käufer. Auf diese ‎Weise entstanden in den ‎Ballungsräumen rasch ‎neue städtische Wohnviertel für die wachsende ‎Bevölkerung. Für ‎institutionelle wie Privatanleger ‎boten die als Aktiengesellschaften betriebenen ‎Terrainfirmen ‎sehr lukrative, mitunter aber auch ‎stark spekulative Investitionsmöglichkeiten.‎ Die bei der ‎Gründung mit einem Grundkapital von ‎fünf Millionen Mark ausgestattete ‎Gesellschaft ‎verfügte über rund 125 Hektar Bauland im ‎Münchner Westen. Ihr erstes Projekt ‎war der Bau ‎einer Villenkolonie in Pasing. Die Siedlung ‎umfasste zunächst neunzig ‎Einfamilienhäuser. Das ‎Esemble genießt heute Denkmalschutz, da es den ‎Typ einer ‎Gartenstadt repräsentiert. Darauf ‎verweisen auch die floralen Motive im ‎Schmuckrahmen des ‎Wertpapiers.‎