Gründer-Namensaktie der Königlich Bayerisch privilegierte Krystallglas-Fabrik in Theresienthal (Nennwert: 500 Gulden), ausgestellt auf Erich & Gebr. von Ruedorffer in München, mit Original-Unterschriften
Beschreibung
1836 erhielt der aus Böhmen stammende Glashändler Franz Steigerwald die königliche Konzession zur Errichtung einer Kristallglasfabrik mit der Erlaubnis, sie nach Königin Therese, der Gemahlin König Ludwigs I. v. Bayern zu benennen. Um weitere Investoren zum Ausbau der Glashütte zu gewinnen, überführte der Gründer das Unternehmen am 1. Mai 1837 in eine Aktiengesellschaft – die erste in Niederbayern. Die ausgegebenen Aktien waren sehr schlicht gehalten. Sparsamkeit war Trumpf. Doch zeigte sich schon bald, dass die neue Gesellschaftsform allein keine Garantie für geschäftlichen Erfolg bot. Obwohl die Firma 1838 in der Landeshauptstadt nahe der Residenz eine Verkaufsniederlage für ihre edlen Gläser eröffnete, blieben dauerhafte Gewinne aus. Denn die Münchner Hauptaktionäre der Glasfabrik waren hauptsächlich an schnellem Profit orientiert, und das Management vernachlässigte eine straffe Geschäftsführung. Ende 1843 war das Unternehmen mit fast 200 Beschäftigten zahlungsunfähig. Die größte Gläubigerbank führte den Betrieb schließlich mehr schlecht als recht weiter. Erst ab 1860 gelang der Wiederaufstieg der prestigeträchtigen Glasmanufaktur als familiengeführtes Unternehmen.