Inhaberaktie der Königlich privilegierten Ludwig-Eisenbahn-Gesellschaft in Nürnberg (Nennwert:100 Gulden) mit Original-Unterschriften

Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Beschreibung

Der Bau von Eisenbahnen erforderte großen ‎Kapitaleinsatz. Er wurde durch die Gründung ‎von ‎privaten Bahngesellschaften auf Aktienbasis ‎bewältigt. Am 18. November 1833 wurde die ‎erste ‎bayerische Eisenbahngesellschaft zum Bau und ‎Betrieb einer Bahnlinie zwischen ‎Nürnberg und ‎Fürth aus der Taufe gehoben. Die Zeichnung des ‎Grundkapitals von 177.000 ‎Gulden (1.770 Aktien à ‎‎100 Gulden) erfolgte innerhalb weniger Wochen.‎ Die sechs Kilometer ‎lange, anfangs eingleisige Trasse, die bis heute für die S-Bahn zwischen Nürnberg und Fürth ‎genutzt wird, ‎eröffnete am 7. Dezember 1835 den Betrieb. ‎Während Schienen und Bahnwagen ‎aus heimischer ‎Produktion kamen, musste die Dampflokomotive ‎samt Lokomotivführer aus ‎England „importiert“ ‎werden. Das Bahnprojekt wurde ein voller Erfolg. ‎Bereits im zweiten ‎Betriebsjahr wurden über ‎‎460.000 Fahrgäste befördert. Die Aktionäre ‎kassierten jedes Jahr ‎eine Dividende von 20 ‎Prozent auf das eingesetzte Kapital. Die 1835 ausgegebenen ‎Gründeraktien mussten ‎‎1869 erneuert werden. Das Wertpapier diente dem ‎Inhaber nämlich ‎zugleich als Freifahrtschein. Und ‎durch diesen Gebrauch zeigte so manches Papier ‎nach 34 ‎Jahren Abnutzungserscheinungen. 1967 ‎wurde die Gesellschaft aufgelöst und die ‎Aktie ‎‎„ungültig“ gestempelt.‎