Das Sternzeichen Skorpion auf dem Sternenmantel Heinrichs II.

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Der Sternenmantel erhielt seinen Namen aufgrund seines Bildprogramms, das unter anderem 35 achtzackige Sternrahmen aus ineinander verschränkten, quadratischen Rankenrahmen zeigt. Im Zentrum der Sternrahmen befinden sich verschiedene Himmelserscheinungen, wie hier das Sternbild und -zeichen Skorpion. Die Beischrift ist auf der Abbildung nicht zu sehen, lautet aber SCORPIO DV(M) ORIT(VR) MORTALITAS GINNITVR (Während der Skorpion aufgeht, entsteht Sterblichkeit). Beim getragenen Mantel stand die Beischrift damit über dem entsprechenden Sternrahmen. Die Beischrift, die in der Abbildung zu sehen ist, lautet MINOR ARCTVRVS (kleiner Bär) und gehört zum Sternbild Kleiner Bär, über dem sie beim getragenen Mantel korrekt zu lesen war. Die Montage geht auf die spätmittelalterliche Übertragung 1452-1454 zurück. Damals übertrug der Sticker Andreas Spiß die Goldstickereien auf den blauen Granatapfeldamast, der im Hintergrund zu sehen ist. Die dicken Konturlinien sowie die Sternchen aus vergoldetem Silberfaden, die als Worttrenner fungieren, gehen auf diese oder eine spätere Reparatur zurück.