Der linke Ärmel der Bamberger Tunika (Außenseite)

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die heute sehr engen Manschetten der Bamberger Tunika zeigen zwei Medaillons miteinander zugewandten Greifen, wobei am linken Ärmel das hier in der Abbildung zu sehende Medaillon nicht ganz vollständig ist. Es wurde bei der Restaurierung 1954-1955 durch ein Fragment ergänzt, das ursprünglich einen der Saumbesätze an einer rechten Ecke nach unten leicht zipfelartig verlängerte. An diesem Ärmel sind bei einem Flügel des Greif und im unteren Verbindungsmedaillon die wenigen Perlen der originalen Perlenstickerei zusammengeführt, die erhalten geblieben sind. Die weißen Leinenschnüre, die unter diesen Perlen liegen und bei allen Besätzen die Konturen der Goldstickerei des 11. Jahrhunderts nachzeichnen, stammen von einer spätmittelalterlichen Reparatur. Da die Perlen sehr kostbar waren, aber leicht verloren gingen, hat der Bamberger Sticker Andreas Spiß 1469/1470 alle Perlen abgetrennt, die Leinenschnüre eingebracht und darauf die Perlen erneut fixiert. Die Perlen wogen zusammen laut der Bamberger Domkustoreirechnung 16 Lot, also etwa 230-280g. Geht man von den heute erhaltenen Perlen aus, muss damals die Summe von etwa 40.000 Perlen vorhanden gewesen sein.