Mikroskopaufnahme der originalen Gold- und Perlstickerei der Bamberger Tunika

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Mikroskopaufnahme zeigt die Perlen, die heute nur mehr in sehr geringen Mengen vorhanden sind. Sollten sie tatsächlich durch die weißen Leinenschnüre ersetzt worden sein, zeugen sie von großem Luxus. Allein bei einer spätmittelalterlichen Reparatur 1469/1470, die der Bamberger Sticker Andreas Spiß durchführte, wogen die Perlen zusammen laut der entsprechenden Bamberger Domkustoreirechnung 16 Lot, also etwa 230-280g. Geht man von den heute erhaltenen Perlen aus, muss damals die Summe von etwa 40.000 Perlen vorhanden gewesen sein. Da die Perlen sehr leicht verloren gingen, mussten in diesem Bereich – wie die Bamberger Domkustoreirechnungen belegen – häufiger Reparaturen vorgenommen werden. Das Bild dominieren jedoch die weißen Leinenschnüre, die wohl 1469/1470 als Unterlage für die Perlstickerei eingebracht worden sind. Die Leinenschnüre werden hier von cremefarbener Seidenstickerei flankiert. Dazwischen liegt originale Goldstickerei. Der Goldlahn ist um eine helle, leicht gelbliche Seidenseele gewickelt.