Mikroskopaufnahme der originalen Goldstickerei der Bamberger Tunika

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Mikroskopaufnahme gewährt einen Blick auf die originale Goldstickerei. Sie wurde in Anlegetechnik mit parallel angelegten Goldfäden ausgeführt. Die Fadendichte beträgt durchschnittlich 20 Fäden pro Zentimeter. Der Goldfaden besteht aus einem Goldlahn, dessen Breite eine vergleichsweise große Breitenvarianz zwischen 0,25 und 0,7 mm aufweist. Dieser Lahn ist in S-Richtung um eine Seidenseele gewickelt. Es kommen durchschnittlich etwa 2 Wicklungen auf einen Millimeter. Einerseits liegen hier vielfach die Seidenseelen bloß, da der Goldlahn verloren ist. Andererseits erkennt man, dass die Oberfläche zusätzlich geglättet wurde, um eine gleichmäßigere Fläche zu erzielen. Zwischen den Goldfäden und an Fehlstellen ist das originale Trägergewebe, ein rotes, ungemustertes Seidengewebe (Samit) sichtbar. Am oberen Bildrand sind die weißen Leinenschnüre zu sehen, die wohl die ursprüngliche Perlenstickerei nachbilden.