Ein Zwickel vom rückwärtigen Saumbesatzes der Bamberger Tunika

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Das Zwickelornament ist aufgrund einer starken Beschädigung großflächig mit einem Lampasgewebe ergänzt. Der Lampas hat ein Kettsystem mit weißer Seide und eines mit karmesinroter Seide sowie drei Schusssysteme. Schuss 1 ist ein vergoldeter Silberlahn (S-Wicklung um hellgelbe Seidenseele ohne erkennbare Drehung), Schuss 2 ist ein grünlich-gelber Seidenfaden ohne erkennbare Drehung, Schuss 3 ist eine weiße, leicht Z-gedrehte Seide. Das Gewebe war gemustert, aber aufgrund der geringen Menge lässt sich das Muster nicht rekonstruieren. Es dürfte im Zuge einer der zahlreichen Reparaturen integriert worden sein, die die Tunika bis ins 18. Jahrhundert erfahren hat. Die Leinenschnüre, die wohl von der Reparaturen 1469/1470 herrühren, sind hier mit grüner Seidenstickerei flankiert, die teilweise über einer blauen Kontur liegt. Dies spricht für eine zeitliche Abfolge der unterschiedlichen Farben, mit der die Leinenschnüre flankiert sind.