Die linke Seite des rückwärtigen Saumbesatzes der Bamberger Tunika

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die drei hier gezeigten Medaillons des rückwärtigen Saumbesatzes fassten den seitlichen Schlitz ein. Die weißen Leinenschnüre sind im Zuge einer spätmittelalterlichen Reparatur als Unterlage für die kostbaren Perlen eingebracht worden. Der Bamberger Sticker Andreas Spiß hat 1469/1470 alle Perlen abgetrennt und über den ergänzten Leinenschnüren erneut fixiert. Die Montage der Besätze in dieser Form geht auf die Restaurierung 1954-1955 zurück. Zuvor waren die hier gezeigten Medaillons nebeneinander als horizontaler Saumbesatz angebracht. Die Ergänzung des oberen Medaillons durch weiße Konturlinien stammt ebenfalls von der Restaurierung Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie soll verdeutlichen, dass in den späten 1850er Jahren, als die Tunika im Bayerischen Nationalmuseum München aufbewahrt wurde, der Aachener Kanoniker und Textilsammler Franz Bock ein Stück der Goldstickereien herausgeschnittenen hatte. Das Fragment befindet sich heute im Victoria and Albert Museum in London (https://collections.vam.ac.uk/item/O364066/embroidery/).